Publikation aus der CorFam-Studie in der Sozialen Welt 1(2023) erschienen

Knabe, A., Reis, O., Kölch, M., Spitzer, C.; Koevel, A. (2023). The role of social networks and economic capital in familial coping during lockdowns. Soziale Welt, 74(1). 64–87.

DOI: https://doi.org/10.5771/0038-6073-2023-1-64

Das ROSIS führt seit dem Frühjahr 2020 in Kooperation mit den psychiatrischen Kliniken der Universitätsmedizin Rostock eine Mixed-Methods-Studie zur familiären Bewältigung der Corona-Krise in städtischen und ländlichen Räumen Mecklenburg-Vorpommerns unter Leitung von André Knabe und Marén Wins (seit 2023) durch. Die aktuelle Veröffentlichung widmet sich den Wechselwirkungen zwischen Corona-Krise und sozialen Ungleichheiten.

Abstract (de): Diese Studie untersucht die familiäre Bewältigung im Lockdown in Abhängigkeit materieller und sozialer Ressourcen. Wir fragen (1) wie sich der familiäre Alltag im Lockdown verändert hat, (2) wie die betroffenen Familien mit diesen Veränderungen umgingen und (3) wie die Bewältigungsstrategien der Familien von ihrem sozialen und materiellen Kapital beeinflusst wurden. Wir analysieren problemzentrierte Interviews mit 30 Familien und deren egozentrierte Netzwerke, die im Frühjahr 2020 und Herbst 2021 erhoben wurden. Unsere Typologie zeigt, dass bestehende Ungleichheiten in der Pandemie zunahmen. In Familien, die sowohl über starke Netzwerke als auch über ausreichende materielle Sicherheit verfügten, hatte die Krise nur geringe Auswirkungen. Im Gegensatz dazu erweisen sich Familien, die weder über unterstützende Netzwerke noch über ausreichende materielle Ressourcen verfügten als besonders vulnerabel. Familien, die entweder über Unterstützung durch ihre Netzwerke oder über eine vergleichsweise gute materielle Sicherheit verfügen, konnten die Krise mit großen Anstrengungen bewältigen.

Abstract (eng): This study examines the coping capacities of families during the Covid-19 lockdown in relation to their material and social resources. Specifically, we examine (1) how familial modes of living changed during the lockdown; (2) how the affected families coped with these changes; and (3) how families’ coping strategies were influenced by their social and material capital. We analyze problem centered interviews with 30 families and the ego-centered networks of these families, conducted in spring 2020 and autumn 2021. Our typology shows that inequalities increased in the pandemic. In families that had both strong networks and ample material security, the crisis had only a minor impact on how they lived their everyday lives. By contrast, families that had neither supportive networks nor sufficient material resources felt vulnerable during the crisis, and threatened to break down. Families that had either support from their networks or greater material security were able to cope only with great effort.


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