Evaluation des inklusiven Vereinssports in Rostock
Hintergrund
Die Anzahl der Menschen mit einem Grad der Behinderung liegt in Mecklenburg-Vorpommern bei circa 24 Prozent der Gesamtbevölkerung und ist damit so hoch, wie in keinem anderen Bundesland (LaGuS 2023). Inklusiven Angeboten und der Öffnung der Gesellschaft hin zu einer lebenswerten Gemeinschaft für alle, kommt damit ein hoher Stellenwert zu, der zudem auch rechtlich verbrieft ist in Artikel 3 Abs. 3 des Grundgesetzes und in Artikel 30 Abs. 5 der UN-Behindertenrechtskonvention.
Obwohl es bereits mehrere Möglichkeiten zur sportlich aktiven Freizeitgestaltung für Menschen mit und ohne Behinderung gibt, hat die Inklusion Behinderter noch nicht in dem Maße stattgefunden, wie es zum einen die Betroffenen selbst fordern und wie es, zum anderen, gesellschaftlich wünschenswert wäre (Cloerkes 2001). Die Studienlandschaft zeigt, dass insbesondere sportbezogene Freizeitaktivitäten eine prominente Rolle bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Behinderung einnehmen.
Neben den Aspekten der Gesundheitsprophylaxe spielen vor allem Anerkennung und damit die Steigerung des eigenen Fähigkeitskonzepts, soziale Kontakte und Empowerment eine zentrale Rolle im inklusiven Sport (Conrads 2013).
Außerdem tragen insbesondere inklusive Mannschaftsportarten zur Ausprägung sozialer Kompetenzen und zur Entwicklung von Teamgeist bei, der auch für das Durchsetzen eigener Interessen abseits des Sports von Belang ist (Theunissen und Kulig 2011).
Die positiven Aspekte inklusiven Sports für die Betroffenen selbst, aber auch für die Gesellschaft insgesamt, bilden damit einen weiteren Ansatzpunkt zur Evaluierung inklusiver Vereinslandschaften.
Vorgehensweise
Das Rostocker Institut für Sozialforschung und gesellschaftliche Praxis e.V. erstellt im Auftrag des Amts für Soziales und Teilhabe eine Evaluation zur gegenwärtigen inklusiven Vereinssportlandschaft in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock.
Die Evaluation erfolgt unter Beteiligung von Menschen mit Behinderung, deren Familien und Betreuungspersonen sowie den Engagierten in den Vereinen und den Leistungserbringern. In problemzentrierten Interviews gilt es, sowohl die positiven Effekte sowie die Chancen und Hürden für Menschen mit Behinderung, als auch jene aufseiten der Vereine darzustellen.
Veröffentlichungen zum Projekt
Das Projekt läuft bis April 2025. Der Projektbericht wird im Anschluss an dieser Stelle verlinkt.
ZEITRAUM:
12/2024–04/2025
PROJEKTVERANTWORTLICHE:
Marén Wins (Leitung)
maren.wins[at]rostocker-institut.org
MITARBEITER:INNEN:
Annalena Ulherr
AUFTRAGGEBERIN:
Amt für Soziales und Teilhabe der Hanse- und Universitätsstadt Rostock