"BiK – Bleibenslebensweisen in Kleinstädten. Soziale Beziehungen von Frauen in Kleinstädten in Mecklenburg-Vorpommern"
"BiK – Bleibenslebensweisen in Kleinstädten.", Foto von Melanie Rühmling

Forschungsprojekt zu „BiK – Bleibenlebensweisen in Kleinstädten“

Anliegen und Ziele

Ländliche Räume und Kleinstädte sind in den raumbezogenen Sozialwissenschaften und populärwissenschaft-lichen Darstellungen (endlich weiter) in den Fokus gerückt. Mit dieser Aufmerksamkeit einher, geht auch eine Diskussion um die Frage des Gehens oder Bleibens. Für das Phänomen des Bleibens sind neben lebensgeschichtlichen sowie situativ-kontextabhängigen Aspekten insbesondere die sozialen Beziehungen von Bedeutung. Schließlich ist das Bleiben in der Regel keine Einzelentscheidung, sondern wird im Rahmen von Aushandlungsprozessen mit anderen Personen abgeschlossen. Sei es aufgrund von Ratschlägen, aber auch von normativ vermittelten Bildern und Werten über eine vermeintlich richtige Entscheidung. Dieser Aushandlungsprozess bietet die Möglichkeit, Unterstützung zu erfahren, kann aber auch zu Komplikationen führen, wenn bspw. erst Überzeugungsarbeit für eine Alternative geleistet werden muss. An dieser Stelle schließt das Forschungsprojekt „BiK – Bleibenslebens-weisen in Kleinstädten“ an. Fragen wie: Welche Bedeutung haben Unterstützungen und Beratungen bei der Entscheidung der Frage Gehen oder Bleiben? Familienangehörige, Freund:innen und Bekannte sind wichtige Informationsquellen. Es hat sich herausgestellt, dass die Basis der Entscheidungs(be-)gründungen auch erfahrungsbasierte Erzählungen Dritter sind. Ihre Informationen sind häufig relevanter als rationale und logische Begründungen. Welche Rolle haben bestimmte Kommunikationspartner:innen, vertraute Personen oder Organisationen, bei der Vermittlung dieser Informationen. Gemeint sind soziale Netzwerke und institutionelle Steuerungspraktiken, die hinsichtlich des Gehens oder Bleibens beraten, sogar organisieren, wie bspw. das Jobcenter oder Rückkehrer:innenagenturen.

Es zeigt sich, dass die Struktur der sozialen Netzwerke die Handlungsmöglichkeiten der Bleibenden (mit-)bestimmt. Es fehlen bisher Untersuchungen, die Aushandlungsprozesse und soziale Dynamiken bezüglich des Bleibens in Kleinstädten vor dem Hintergrund einer Netzwerkperspektive analysieren. Von Interesse ist daher eine eingehende Betrachtung der Netzwerkgröße, der Netzwerkzusammensetzung als auch der Netzwerkqualität sowie die Netzwerkressourcen im Entscheidungsprozess.

Kurz, das Forschungsprojekt fragt: Wer ist wie am Entscheidungsprozess des Bleibens in Kleinstädten beteiligt und lassen sich Muster sozialer Netzwerke feststellen?

Vorgehensweise

Qualitative Vorgehensweise, Problemzentrierte Interviews mit Frauen aus Kleinstädten sowie systematische soziale Netzwerkerhebung, Untersuchungsräume sind Kleinstädte in Mecklenburg-Vorpommern

Veröffentlichungen zum Projekt

Der Abschlussbericht folgt nach Beendigung des Projektes.

ZEITRAUM:

02/2022–07/2022

PROJEKTVERANTWORTLICHE:

Dr.in Melanie Rühmling

AUFTRAGGEBER*IN:

Hochschulcampus Kleinstadtforschung

Brandenburgische Technische Universität Cottbus – Senftenberg